Mit der Begegnung mit der Berliner Abgeordneten Elif Eralp (Die Linke) fand im Juli 2025 die erste Runde unseres Projekts „Empowerment in der Schule” ihren feierlichen Abschluss. Fünf intensive Sitzungen lagen hinter der Willkommensklasse des Max-Taut-Oberstufenzentrums: fünf Vormittage voller Diskussionen, künstlerischer Impulse und kollektiver Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen.
Das Projekt basiert auf aufsuchender politischer Bildung. Es nimmt die Lebensrealitäten der Schüler:innen als Ausgangspunkt und ermutigt sie, sich als politische Akteur:innen zu verstehen. Im Zentrum stehen dabei Empowerment, Partizipation und kreative Ausdrucksformen.
Jede Projektrunde beginnt mit einer Zukunftswerkstatt.
In dieser Phase formulierten die Jugendlichen, was sie bewegt:
- Welche Rechte sind uns wichtig?
- Was heißt Gleichberechtigung?
- Was wollen wir ändern?
Gemeinsam wurde ein Zeitstrahl zur Geschichte der Menschenrechte erstellt, Begriffe diskutiert und Visionen für ein gerechteres Miteinander entwickelt.
- Was bedeutet Kriminalität?
- Was denkst du über die Polizei?
- Was ist Diskriminierung?
- Was ist Rassismus?
- Was brauchen wir, um Menschenrechte zu verteidigen?
- Wie wollen wir leben?

Die Methoden waren vielfältig: Theaterübungen, Standbilder, autobiografisches Erzählen, künstlerische Collagen und Simulationen wechselten sich mit Gruppenarbeit, Diskussionen und Reflexionsrunden ab.
Durch die kreative Arbeit entstanden intensive Gespräche über eigene Erfahrungen mit Ausschlüssen, Ungleichheit und Überlebensstrategien.
Ein Höhepunkt war die Begegnung mit Elif Eralp. Die Jugendlichen stellten ihr Fragen, formulierten Forderungen und erlebten sich dabei als gleichberechtigte Gesprächspartner:innen. In der Vorbereitung auf das Treffen entwickelten sie eigene Interviewfragen und ein imaginäres Picknick, das politische und kulturelle Themen miteinander verband. Der Abschluss markierte nicht nur das Ende einer intensiven Projektphase, sondern auch den Beginn einer neuen politischen Selbstverortung.
Die Schüler:innen zeigten sich interessiert, reflektiert und bereit, ihre Perspektiven zu teilen. Die Workshops boten einen geschützten Raum, in dem Unsicherheiten thematisiert, Erfahrungen ausgetauscht und erste politische Positionierungen erprobt werden konnten. Die niedrigschwelligen Zugänge, der kreative Zugang zu komplexen Themen und der kontinuierliche Dialog auf Augenhöhe machten das Projekt zu einem wertvollen Beitrag zur politischen Bildung junger Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung.
Wir danken allen Beteiligten für ihr Vertrauen, ihre Offenheit und ihr Engagement. Die zweite Runde beginnt im Herbst.
Wir freuen uns auf neue Ideen, Perspektiven und Projekte!
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